Man stelle sich mal vor wie schwer leidende Männer und Frauen mit urologischen Krankheiten auf Kinder wirken. Oder Frauen, die aufgrund schlechter Diagnosen Operationen ertragen müssen, die Ihnen die Gebärfähigkeit nimmt, wenn sie dann junge Mütter und Kinder um sich herum aushalten müssen. Fachlich ist das nicht nachvollziehbar, da allgemein bekannt ist das Kinder- und Jugendmedizin getrennt von Erwachsenen Medizin zu organisieren ist.
Natürlich steckt die Klinikleitung angesichts des notwendigen aber doch auch prestigeträchtig geplanten Zentralklinikums in der Bredouille, da wird es natürlich schnell eng um den Geldbeutel. Zudem ist bekannt - Kinderkliniken haben allgemein Probleme kostendeckend zu versorgen. Die Klinikleitung spart hier aber am falschen Ende und wälzt Fehler im Vergütungssystem auf die Patienten aber auch auf Fachpersonal ab. Das, dieses Vorgehen zwar schöne Ergebniszahlen macht aber negative Folgen auf die Versorgung hat, zeigt sich beispielsweise an den immer wieder berichteten verheerenden Zuständen in der Notfallambulanz im Haupthaus der Lörracher Kliniken.
Durch die Kinderärzte im Eli und der Niedergelassenen im Landkreis ist folgerichtig adressiert, die Klinikleitung schafft damit sogar noch ein weiteres Problem in dem selbst im Dezember beklagten Punkt: „Es fehlt fundamental an einem leistungsfähigen Nachsorge- und Pflegesystem“. Gerade in der Kindermedizin braucht es stationäre Kapazitäten, die ambulant so nicht erbracht werden können. «Ihren Unmut darüber hätten die Kinderärzte sogar noch deutlicher ausdrücken dürfen, unsere Solidarität haben sie jedenfalls» sagt Paul Waßmer. Wenn es also keine fachliche Begründung gibt, dann muss es eine ökonomische sein. Das benennt man auch schamlos so - ausgerechnet auf dem Rücken der Kinder, deren Eltern und der Gesundheitsfachkräfte (Ärzte und Pflegende) werden jetzt mehr Privatpatienten behandelt. Solche Versorgungsplanerische Kurzsicht sollte vielleicht auch mal bestraft werden, den das ist perfide Geschäftspraxis unter dem Dach des gemeinsinnorientierten kommunalen Trägers Landkreis Lörrach und sollte Rückgängig gemacht werden.
Die SPD fordert daher den Landkreis auf, die Klinikleitung soll doch endlich mal öffentlich Rechenschaft ablegen bevor sie so etwas plant und aufzeigen wie sie das dann unter modernen, fachlich-planerischen Aspekten begründet, das man beispielsweise keine Stationen und Fachkräfte für Kinder braucht um optimale Med. Versorgung in der speziellen Gruppe zu machen - Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Zudem soll sie aufzeigen welche Deckungslücke sie durch Privatklinikangebote decken muss und wie man denn fachlich heutzutage plant, wenn richtiger weise nicht ausschliesslich mit Bettenkapazitäten.
Paul Waßmer, Kreisvorsitzender SPD Landkreis Lörrach
Daniel Dröschel, Vorsitzender der ASG Lörrach